Höhe von Fahnenmasten

Der höchste Fahnenmast der Welt – Bau in Columbia Falls verzögert sich

Fahnenmasten haben meistens eine Größe von 7 bis 9 Metern, zumindest sind das die Größen, die besonders beliebt sind. Selbstverständlich gibt es aber auch größere Modelle, die bis zu 12 Meter hoch sein können. Allerdings sind diese größeren Modelle aber sicher kein Anwärter auf den Titel höchster Fahnenmast der Welt, denn dieser ist um einiges größer.

Bis zum Jahr 2021 hielt diesen Rekord der Fahnenmast von Dschidda in Saudi-Arabien, er ist ganze 171 Meter groß. Übertroffen wurde er dann aber im Dezember 2021, als in der neuen Hauptstadt Ägyptens, die bisher noch keinen Namen hat, ein Fahnenmast mit 201,9 Metern errichtet wurde.

Wer jetzt denkt, das ist aber schon reichlich hoch, wird beim Vorhaben eines kleinen Städtchens in Neuengland aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Dort soll der höchste Fahnenmast der Welt entstehen, geplant ist eine Höhe von 1.461 Fuß, umgerechnet rund 445 Meter. Damit wäre der Mast sogar noch größer als das Empire State Building, das 380 Meter hoch ist und es auch mit Spitze und Antenne nur auf 443 Meter bringt.

Geplanter Park in Neuengland

Ausgedacht hat sich das Projekt ein Geschäftsmann aus Columbia Falls, Maine, mit dem Namen Morrill Worcester. Dort soll ein ganzer Park entstehen, der als Flagpole of Freedom Park bezeichnet wird. Das Unternehmen des Geschäftsmannes stellt Kränze her. Die gesamte Familie steht hinter dem Projekt, das eine Hommage sein soll an die vielen Soldaten, die für ihr Land ihr Leben gelassen haben. Das gesamte Projekt soll 2,2 Milliarden Dollar kosten.

Selbstverständlich soll der Fahnenmast nicht nur eine riesige Flagge präsentieren, die größer ist als ein Fußballfeld, sondern es soll auch eine Aussichtsplattform geben, die Touristen mit einem Aufzug erreichen können. Vor der Plattform aus sollen sie den Blick über den Staat bis rüber nach Kanada genießen können.

Geplant sind zusätzlich noch 55 Gedenkwände, auf denen die Namen der etwa 24 Millionen Soldaten stehen sollen, die für ihr Land gestorben sind. Auch ein Gondelsystem mit einer Länge von sechs Meilen sowie Wanderwege, ein Theater, ein Auditorium mit 4.000 Sitzplätzen und Restaurants sind dort geplant.

Einwohner sind weniger begeistert

Die gerade einmal rund 480 Einwohner von Columbia Falls waren zunächst begeistert von dem Plan, nehmen aber mittlerweile immer mehr Abstand davon. Grund dafür ist, dass ihnen dieser Fahnenmast einfach zu groß ist. Erst war von einem Turm mit einer Höhe von 200 Fuß die Rede, jetzt sollen es 1.461 Fuß werden. Auch der gesamte Aufwand rund um den Mast und den Park ist den Einwohnern zu viel. Sie fürchten, dass es mit ihrem geruhsamen Leben vorbei ist, wenn der Park erst einmal steht, denn aus der kleinen Stadt wird dann eine Stadt mit 50.000 Einwohnern.

Die Bewohner haben sehr viele Bedenken, unter anderem fragen sie sich, ob der geplante Park die Landschaft verunstalten wird, wie es mit dem Umweltschutz aussieht und auch, wie sich der Bau auf die traditionellen Industrien auswirken wird. Die Pflasterung von Wäldern für Parkplätze und auch der Bau von neuen Wohnungen, in denen die ganzen Arbeiter des Parks leben können, sind unvermeidlich. Die Bewohner fürchten, dass sich ihr idyllisches Städtchen in eine Ansammlung von Einkaufszentren, Souvenirläden und Schnellrestaurants verwandeln könnte. Aus diesem Grund genehmigten sie im März erst einmal ein sechsmonatiges Moratorium. Das gibt der Stadt Zeit, um die Vorschriften und Regeln zu entwickeln, die notwendig sind. Allerdings wird während dieser Zeit auch kein Fahnenmast gebaut. Mittlerweile wurde dieses Moratorium um weitere sechs Monate verlängert, da den Bewohnern des Dorfes einfach die notwendigen Bauregulierungen für das Projekt fehlen.

Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass der Geschäftsmann und seine Familie ihr Projekt durchsetzen werden. Dann wird das kleine Städtchen den höchsten Fahnenmast der Welt haben, aber wahrscheinlich auch ein ganz anderes Leben. Bleibt abzuwarten, wie sich die Stadt entscheiden wird.

Foto: aluart.com

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